MXGP Saisonabschluss

Zum Saisonende standen für den Thüringer Henry Jacobi noch zwei Rennen auf dem Plan. Veranstaltung 17 und 18 in Frankreich und der Türkei.

An dem 1620 Meter langen Hartboden-Track von Saint Jean D’ Angely sollte sich der Fahrer des JM Honda Racing Teams letztendlich die Zäh- ne ausbeißen. „Das war wirklich ein furchtbares Wochenende. Ich bin komplett unzufrieden mit mir.“ Bereits in der ersten Session merkte man dem 25-Jährigen an, dass er mit sich und dem Bike haderte. Er kam überhaupt nicht in Gang, fand keinerlei Rhythmus und landete sowohl im freien als auch im Zeittraining auf Position 19. „Ich kam auf der Stre- cke überhaupt nicht zurecht, bekam immer Kicks und machte Fahrfehler um Fahrfehler, sodass ich einige Male kurz davor war eine Bodenprobe zu nehmen.“ Das Qualifying-Rennen begann mit einem mittelmäßigen Start aus dem Gatter. Man sah Henry aber an, dass er unsicher war und absichtlich das Tempo rausnahm. „Ich hatte einfach keinerlei Vertrauen in mein Bike und wollte einen Sturz vermeiden und trotzdem eine halb- wegs gute Position am Gatter rausfahren. Wir müssen jetzt schauen, wie wir die Einstellung am Motorrad verbessern können, damit ich mor- gen punkten kann.“

Im sonntäglichen Warm-Up wirkte es auch so, als ob dem Team eine Verbesserung gelungen wäre – Platz elf und ein positives Feedback des Fahrers waren das Ergebnis der Nachtschicht. Die Zuversicht ließ aber schnell nach. „Als die Strecke wieder abgetrocknet war, wurde sie hart und bekam viele Kanten, da kamen die Probleme vom Samstag wieder zurück. Meine Unsicherheit führte dazu, dass ich zu viele Fehler machte und dadurch nicht die nötige Geschwindigkeit hatte.“ Acht Meister- schaftspunkte und Gesamtrang 17 waren das Ergebnis des Grand Prix von Frankreich.

Als nächstes ging es für den Mann aus Bad Sulza zum letzten GP-Ren- nen der Saison. Mit Afyonkarahisar stand erneut ein Hartboden-Kurs auf dem Programm. Der Start ins Wochenende lief verhalten. In den Trai- nings konnte Henry wieder nicht das Tempo gehen, dass er wollte. „Es war wirklich schwer. Die Einstellung der Honda passt noch nicht, da kann ich einfach nicht befreit fahren.“ Im Quali-Race überzeugte die Fahrweise mehr, dennoch sprang am Ende lediglich Platz 17 raus. „Schlecht war das jetzt nicht, ich war am Anfang des Rennens einfach zu verhalten und habe nicht schnell und konsequent überholt. Dadurch waren nachher die Lücken zu groß und ich kam nicht mehr weiter nach vorne.

Mit den letzten beiden Rennen verschaffte sich der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen einen versöhnlichen Abschluss der Saison. Nach Starts ins Mittelfeld zeigte er eine solide Aufholjagd und sah die Zielflagge jeweils als Elfter.

„Das war nochmal ein gutes Wochenende. In diesem Jahr habe ich we- sentlich mehr Punkte eingefahren, dafür bin ich im Ranking nur auf Platz 16. Ich hatte viele Highlights aber auch schlechte Veranstaltungen. Mei- ne Zeit bei Honda endet nun und ich möchte mich herzlich bei JM Hon- da Racing für die gute Zeit bedanken. Im Moment kann ich euch noch keine Infos zum neuen Team geben, fest steht aber, dass ich beim letz- ten Lauf der ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna antreten werde und zwar auf einer KTM.“

Versöhnliche Rennen in Finnland

Nördlich von Helsinki gelegen, befindet sich der 1680 Meter lange Sandkasten von Hyvinkää. Dort versammelte sich am vergangenen Wochenende die Weltelite des Motocross, um den 16. MXGP des Jahres 2022 zu bestreiten. „Das wird ein hartes Wochenende. Es ist wieder sehr heiß und der Sand ziemlich anspruchsvoll. Für mich fehlt der Strecke der Fluss, das macht sie noch schwieriger.“

Im freien Training wirkte Henry jedoch sehr entspannt, es war ihm anzusehen, dass er doch besser zurecht kam, als er selbst angenommen hatte. Allerdings ging der Thüringer nach einem Fahrfehler heftig zu Boden. „Das ging wirklich fast schief. Ich hätte in dem Abschnitt mehr Tempo rausnehmen müssen.“ Das Zeittraining verlief unspektakulär für den Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen. „Wieder mal habe ich keine wirklich schnelle Runde zu Stande bekommen, aber das kennen wir ja
schon.“ Henry kam beim nachmittäglichen Qualifikations-Rennen sehr gut aus dem Gatter. Fünfter war er in der ersten Kurve und an Position neun liegend, ging es in Runde eins. „Ich bin das Rennen eher ruhig angegangen, da ich wußte, dass bei der Hitze der Sonntag noch sehr kräftezehrend sein wird. Mit Platz 12 bin ich für heute zufrieden.“

Der Start zu Lauf eins war nicht ganz optimal für den Honda Piloten. Er reihte sich auf dem elften Rang in das Starterfeld ein. Weiterhin fuhr er ein eher unauffälliges Rennen, welches er auf dem 12. Platz beendete.

Den nächsten Lauf startete Henry wie ein Feuerwerk. Auf Platz zwei liegend nahm er das Rennen auf. Sechs Runden lang kämpfte er mit Coldenhoff um die Führung. Ich wusste, dass mich dieser Zweikampf eigentlich zu viel Kraft kostete, aber ich wollte unbedingt diesen Grand Prix anführen. Leider blieb dieser Wunsch für den Fahrer des JM Honda Teams unerfüllt. Am Ende stand Position neun auf der Rangliste. „Ich bin wirklich zufrieden mit dem Wochenende, vor allem der zweite Lauf war wirklich gut.“

Bereits am nächsten Tag bestritt der 25-Jährige das hochkarätig besetzte Rennen von Keiheuvel-Balen in Belgien. Hier zeigte Henry erneut eine starke Leistung. Mit einem siebten und einem dritten Platz und Gesamtrang vier, schrammte er nur knapp am Podium vorbei.

„Viele haben mich gefragt, wie es mit meiner Teilnahme bei den MXoN aussieht. Leider wurde mir am Freitag Mittag mitgeteilt, dass ich nicht für mein Land antreten darf. Ich habe es rein sportlich scheinbar nicht unter die besten drei geschafft. Da mich persönlich niemand angesprochen hat, fällt mir kein anderer Grund dafür ein. Dies hat keinerlei finanzielle Gründe, wie vielleicht der ein oder andere denkt. Mein Team war bereit, wir hatten alles organisiert aber leider … naja. Ich bin natürlich sehr enttäuscht über die Entscheidung, denn ich habe Deutschland immer mit Stolz vertreten. Im letzten Jahr bin ich sogar mit gebrochenem Wirbel und viel viel Schmerzen angetreten, um alles für unser Land, Motocross Deutschland und sämtliche Sponsoren zu geben. Nichtsdestotrotz freut es mich für meinen Kumpel Tom Koch, dass er die Chance erhält zu fahren. Unabhängig von unserer Leistung werden wir auch trotz solcher Einflüsse dritter Personen Freunde bleiben, keine Sorge. Ich wünsche den drei Jungs nur das beste, ich hoffe ihr gebt alle drei 100% – genau so wie ich sie gegeben hätte. Wir sehen uns in Frankreich.“

Unglückliches Wochenende in Schweden

Das Glimminge Motorstadion von Uddevalla war Schauplatz des fünfzehnten Motocross Grand Prix des Jahres. Die 1620 Meter lange Hartboden-Strecke, nahe der Nordseeküste, ist weit über die Grenzen bekannt und nach zweijähriger Corona-Pause in Schweden, blickte man mit Spannung auf das anstehende Kräftemessen der MX Giganten.

Die erste Trainingssession nutze das JM Honda Racing Team, um das Bike optimal auf den Kurs einzustellen. „Der Boden hier ist ziemlich tricky – oben weich präpariert, aber unten drunter steinhart – das ist nicht einfach zu fahren.“ Henry machte zahlreiche Stopps an der Box und es wurde alles versucht, die Honda an den anspruchsvollen Boden anzupassen. Das gelang aber auch bis zum Zeittraining nicht komplett und so musste sich der Thüringer auch in dieser, so wichtigen Phase des
Rennwochenendes mehr um sein Arbeitsgerät als um Zeiten kümmern. Position 22 stand am Ende auf der Ergebnisliste. Das Qualifikations-Rennen lief dann erheblich besser für den 25-Jährigen. Sein Start führte ihn ins Mittelfeld und sein Fahrstil wirkte stärker als noch zuvor. Nach einigem Auf und Ab der Positionskämpfe belegte er am Ende Rang 15. „Fünfzehnter scheint mein Quali-Stammplatz zu sein. Für mich ist das aber ein guter Ausgangspunkt für morgen. Mit zwei guten Starts ist es
möglich wieder solide zu punkten.“ Am Abend arbeitete das Team erneut an Henrys Motorrad, um noch mehr herauszuholen. Der Erfolg zeigte sich dann im Warm-Up. Der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen konnte schnellere Zeiten setzen und fand sich in den Top 10 wieder. „Es war viel Arbeit, aber jetzt fühle ich mich richtig wohl auf dem Bike und freue mich auf die Rennen.“

Die Geschichte zum ersten Lauf in Schweden ist leider schnell erzählt. Henry startete eher suboptimal. „Beim Start sind meine Räder durchgedreht und da kam ich natürlich nicht gut weg. Leider bin ich dann noch in Turn zwei in einen gestürzten Fahrer reingefahren. Ich habe den einfach zu spät gesehen und konnte nicht mehr abbremsen.“ Dabei wurde die Honda so stark beschädigt, dass an eine Wiederaufnahme des Rennens nicht mehr zu denken war.

Voll motiviert ging es für den Mann aus Bad Sulza an den Start zu Lauf zwei. Henry kam gut aus dem Gatter, wurde aber von einem Konkurrenten weit nach außen gedrängt und musste einen Ausflug in die Streckenbegrenzung in Kauf nehmen. Dadurch verlor Henry zahlreiche Positionen. Trotz allem konnte er als Dreizehnter in die erste Runde gehen und machte sich an die Aufholjagd nach vorne. Diese wurde allerdings von einem Fahrfehler und dem darauffolgenden Sturz jäh unterbrochen. „Das war definitiv mein Fehler, ich bin einfach zu weit gesprungen und dann wieder mal ziemlich unsanft auf meinem Kopf gelandet. Da war
auch das zweite Rennen vorzeitig für mich beendet.“ Bereits am kommenden Wochenende geht es für Henry in Finnland zum nächsten WM-Lauf.

Starker Auftritt im Sandkasten von Lommel

Zum 14. Aufeinandertreffen der weltbesten Motocross-Piloten, ging es nach Flandern in die Provinz Limburg. Mit 1830 Metern ist der Sandkasten von Lommel eine der anspruchsvollsten Strecken der Welt und bekannt für unerbittlich harte Streckenkonditionen, die jeden einzelnen Fahrer an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit treiben.

„Das Wochenende wird unglaublich hart werden. Der Kurs ist sehr kräftezehrend und dann bei den Temperaturen – da heißt es von Anfang an überlegt an die Sache herangehen, damit am Ende nicht die Kondition ausgeht.“ So ging Henry die erste Session noch sehr ruhig an. Der 25-Jährige nutzte die Zeit, letzte Einstellungen am Bike vorzunehmen und sich auf die herrschenden Konditionen vorzubereiten.
Im Zeittraining konnte der Fahrer des JM Racing Honda Teams noch nicht überzeugen. Platz 18 war das Ergebnis am Ende der Session. „Es ist ja schon bekannt – das Qualifying nicht meins ist. Ich habe relativ früh meine schnellste Zeit gesetzt und konnte da aber nichts mehr drauflegen.“ Mit einem Start ins Mittelfeld begann das nachmittägliche Rennen um die Verteilung der Startplätze. Henry fuhr konstant und arbeitete sich von Platz 16 auf die 14. Position vor. „Ich habe mich gut gefühlt und hatte auch den Eindruck, dass ich noch schneller hätte fahren können, woll-
te aber kein unnötiges Risiko eingehen.“

Der Thüringer kam gut aus dem Gatter und konnte den ersten Lauf in Belgien in den Top 10 beginnen. „Ich war in den ersten Kurven nicht konsequent genug, ansonsten wäre ich noch weiter vorne gewesen.“ Henry zeigte erneut eine solide, starke Performance, konnte den zehnten Rang bis zur Hälfte halten, musste am Ende aber noch einen Konkurrenten ziehen lassen und beendete das Rennen auf Rang elf liegend. „Ich bin sehr zufrieden, fahrerisch war das gut. Mein Rennen konnte ich mir gut einteilen, denn ich habe das Gefühl, dass für den zweiten Lauf noch genügend Körner vorhanden sind.“

Der zweite Start war für den Mann aus Bad Sulza nicht ganz optimal. Er fand sich im Mittelfeld wieder, als es in die erste Runde ging. Jetzt bestätigte sich, dass er seine Kräfte wirklich gut eingeteilt hatte. Henry wirkte sehr frisch auf seiner Honda und konnte sich Position um Position nach vorne arbeiten. Am Ende hatte er sich von Rang 17 auf Rang neun vorgekämpft. „Das war eine starke Fahrt. Nachdem ich den Start nicht so gut hinbekommen habe, musste ich unbedingt Boden gut machen
und das habe ich geschafft. Körperlich fühlte ich mich fit und fahrerisch war das auch gar nicht so schlecht. Mit Platz neun kann ich wirklich zufrieden sein.“

Mit Gesamtrang zehn gelang dem Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen auch eine Verbesserung in der Meisterschaftstabelle um zwei Plätze. „Ich nehme ein gutes Gefühl mit zum nächsten Grand Prix in Schweden und hoffe, an meine Leistungen anknüpfen zu können.“

Gesamtrang 14 in Loket

Runde 13 der Motocross Weltmeisterschaft führte das Fahrerfeld nach Tschechien. Die Hartboden-Strecke von Loket, in der Nähe der Kurstadt Karlsbad gelegen, ist längst inoffizieller, zweiter Heim-Grand Prix der deutschen Piloten, denn zahlreiche Fans pilgern jedes Jahr zum Loketske Serpentiny, um ihre Helden anzufeuern.

Los ging es für den Thüringer Henry Jacobi mit einem 15. Platz im freien Training. „Bisher läuft es gut. Ich fühle mich wohl auf dem Bike und der Strecke, das passt soweit.“ Auch das Zeittraining verlief gut. „Ich konnte einige schnelle Runden fahren, dann in der letzten Runde sind nochmal vier Piloten an mir vorbei, aber trotzdem denke ich, dass das ein guter Ausgangspunkt für das Qualifikationsrennen ist.“

Mit einem Start ins Mittelfeld begann für den Fahrer des JM Honda Racing Teams die Jagd nach dem besten Startplatz. Henry tat sich von Anfang an schwer, fand keinen richtigen Rhythmus und musste schließlich einige Konkurrenten ziehen lassen. „Ich habe mit stumpfen Waffen gekämpft. Leider haben wir das Fahrwerk nicht gut genug eingestellt. Das hat eher für eine schnelle Runde als auf die Distanz funktioniert.“ Position 17 stand am Ende auf der Ergebnisliste. „Das ist nicht das, was ich mir erhofft habe, aber auch kein Weltuntergang. Wir werden heute noch an der Einstellung des Bikes arbeiten, damit es morgen besser läuft.“

So sah es nach der Warm-Up Session auch aus. Der 25-Jährige machte einen ganz anderen Eindruck auf der Strecke und reihte sich auf dem elften Rang ein. „Das Bike fühlt sich jetzt viel besser an. Ich freue mich auf den ersten Lauf.“

Der Mann aus Bad Sulza zeigte eine gute Reaktion aus dem Gatter und konnte sich auch in dem Getümmel der ersten Kurven behaupten, sodass er als Zehnter in die erste Runde ging. Im vierten Umlauf dann die Ernüchterung. Henry machte einen Fahrfehler und ging zu Boden. Er konnte sich zwar schnell wieder aufrappeln, hatte aber zu viele Positionen verloren und musste die Fahrt aus dem hinteren Feld wieder aufnehmen. Nun zeigte der Honda Pilot aber was in ihm steckt, denn er gab nicht auf und kämpfte sich wieder auf Platz 16 zurück. „Das war absolut mein Fehler und das ärgert mich wirklich, denn da wäre mehr drin gewesen. Die Aufholjagd hat unnötig viel Kraft gekostet – Schade.“

Auch der zweite Start gelang dem Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen gut. Er überquerte die Ziellinie als Dreizehnter und hielt diese Position bis zur vierzehnten Runde. Dann musste er aber noch zwei Fahrer ziehen lassen und beendete das Rennen auf Rang 15 liegend. „Ich bin nicht unzufrieden, denn meine Leistung war gut, aber das Ergebnis spiegelt es leider nicht wieder. Jetzt geht es direkt weiter nach Lommel – das wird nochmal harte Arbeit werden. Danke an alle Fans, die mich so
zahlreich am Streckenrand angefeuert haben.“

Gastspiel bei den ADAC MX Masters in Bielstein

Bielstein , 020722 , ADAC MX Masters Im Bild: Henry Jacobi ( Deutschland / Honda / JM Honda Racing Team ) beim ADAC MX Masters Foto: Steve Bauerschmidt

Der Juli begann für den JM Honda Racing Team Piloten Henry Jacobi mit einem Ausflug ins Bergische Land – Ziel die Traditionsstrecke Bielsteiner Waldkurs. Der 1815 Meter lange Hartboden Kurs auf der Drabanderhöhe gehört zu den ältesten Motocross-Strecken in Deutschland.

„Da wir jetzt einige freie Wochenenden hatten, wollte ich unbedingt die Chance nutzen, hier zu starten. Ich bin viele Jahre ADAC MX Masters gefahren – schon auf der 85er – da komme ich immer gerne zurück. Es ist wirklich schön, all die bekannten Gesichter und Freunde wiederzutreffen.“

Mit einer guten Leistung beendete der Thüringer die erste Trainings Session auf dem Platz eins. „Ich fahre gerne hier – die Strecke ist nicht ohne. Die vielen langen und steilen Auf- und Abfahrten sind anspruchsvoll und machen Spaß. Das ist aber noch nicht aussagekräftig, im Zeittraining sehen wir wo wir stehen.“ Das Qualifying verlief gut, Henry befand sich in der schnelleren der beiden Gruppen und schob sich mit einer guten Zeit auf Position zwei. Das bedeutete für die Startaufstellung Rang drei.

Der erste Lauf am Samstag begann für den Honda Piloten mit einem Start in die Top 3. Die ersten fünf Fahrer trennten sich schnell vom restlichen Feld. Henry hielt zunächst noch am Vordermann fest, musste den Konkurrenten dann aber ziehen lassen und zusehen, wie der Abstand immer größer wurde. „Ich bin nicht ins Rennen reingekommen, hatte keinen richtigen Rhythmus.“ Im letzten Drittel wendete sich aber das Blatt. Der 25-Jährige zündete den Turbo und verkürzte den Rückstand
Sekunde um Sekunde. „Ich habe die Aufholjagd zu spät gestartet. In der letzten Runde war ich schon neben Valentin Guillod, aber vorbeigekommen bin ich nicht.“ Als Dritter überquerte er die Ziellinie.

Den Start zu Rennen zwei entschied Henry für sich. Zwar gab es in den ersten Kurven einen kleinen Kampf, er behielt aber die Nerven und somit auch die Führung. Auf Platz eins liegend bestritt er die ersten elf Runden, dann der Schreck. Henry rutschte über das Vorderrad und ging zu Boden. „Ich musste mich nach dem Fehler erst wieder aufrappeln, fast hätte mich noch Max Nagel überholt, ich konnte aber meinen Platz verteidigen und bin Zweiter geworden.“

Auch den dritten Start konnte der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen für sich entscheiden.“Ich bin wieder gut aus dem Gatter gekommen und konnte die Führung bis zur siebten Runde halten.“ Dann entstand ein spannender Zweikampf zwischen Henry und Guillod mit dem glücklichen Ausgang für Max Nagel. Denn das Kampfgerangel endete für beide mit einem Sturz, so konnte Max die Führung übernehmen. Der Mann aus Bad Sulza sah die Zielflagge als Zweiter.“ „Gesamtrang drei – das wäre besser gegangen, aber ich bin auch nicht unzufrieden. Ich konnte meine Leistung von Samstag auf Sonntag deutlich steigern und auch fahrerisch war das gut. Außerdem war das ein sehr gutes Training für mich. Die Strecke ist schwierig, hart und rutschig, das liegt mir eigentlich nicht so gut, aber in Loket werden die Bedingungen ähnlich sein, da konnte ich doch jetzt einiges mitnehmen. Danke an den MSC Bielstein für das schöne Wochenende.“

Bielstein , 020722 , ADAC MX Masters Im Bild: Henry Jacobi ( Deutschland / Honda / JM Honda Racing Team ) beim ADAC MX Masters Foto: Steve Bauerschmidt